KLM – Wow!

6 Uhr morgens – Amsterdam Shipol

Früh morgens ins Flugzeug einzusteigen, gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Jeder Passagier erscheint grummelig und müde im Flugzeug, genau wie ich. Auch der Gedanke an den Kaffee im Flugzeug sorgt meist nicht dafür, dass die Laune steigt.

Dieser Morgen im Februar war überraschend anders.
Bereits beim Betreten des Flugzeug wurde ich von einem Mann mit einem erfrischend natürlichen Lächeln begrüßt, ich fühlte mich gleich willkommen. Er trug nicht eines dieser Plastik-Grinsen im Gesicht, wenn Sie wissen was ich meine. Er war nicht einer jener Stewards die vielen mit ihrer aufgesetzten guten Laune den Morgen verderben.

Herrlich angenehm und erfrischend!

Jeder saß bereits im Dämmerschlaf auf seinem Sitz, die Ohren bedeckt mit on-ear oder in-ear Kopfhörern von Bose, Apple oder Samsung, die das klare Signal: ‚Sprich‘ mich nicht an!‘ sendeten. Eine schläfrige, langweilige und stille Atmosphäre.

Henrik, der an diesem Tag unser Purser war, erklärte uns die Sicherheitsbestimmungen in einer derart unterhaltsamen und natürlichen Weise, begleitet von kleinen lustigen Anekdoten, die den Passagieren ein Lächeln entlockte und sogar dafür sorgte, dass sie ihre Kopfhörer abnahmen!

Als die Crew mit dem Getränke-Service begann, fragte ein Passagier in der Business Class:

„Ist Ihr Kaffee denn genießbar?“

Darauf antwortete der Steward lächelnd:

„Na klar, den habe ich ganz früh morgens mit viel Liebe gemacht, damit sie den besten Kaffee bekommen, den es im gesamten Luftraum gibt.“

Auch die anderen Passagiere mussten schmunzeln und wollten natürlich ebenfalls von „seinem“ Kaffee probieren. Er ging daraufhin gut gelaunt durch die Reihen und rief:

„Wem darf ich noch etwas Liebe nachschenken?“

Während er anschliessend den üblichen Tomaten- und Orangensaft servierte, hatte er auch hier für jeden Passagier ein paar nette Worte, so wie

„Hier kommen Ihre Vitamine für den Tag” oder „heute gesund in den Tag.“

Ganz locker und mit Augenzwickern.

Zu schön wie sich die Atmosphäre im Flugzeug entwickelt hatte: wunderbar fröhlich und lebendig mit lächelnden Gesichtern. Was für ein angenehmer Flug!

Diese Erfahrung zeigt aufs Neue: Service ist eine Einstellung.

You made my day!

Dank ja wel, Henrik