Wenn der Postmann Freude bringt
Die einzigen Berufstätigen die sich in den ersten Tagen des Jahres nach draußen wagen, sind dick eingepackt – es sind meist nur die Augen zu sehen – und versuchen möglichst schnell und unfallfrei von A nach B zu kommen.
So mache ich mich an jenem Tag Anfang Januar ebenfalls auf den Weg, um ein paar Einkäufe und Kleinigkeiten für meine Mutter zu erledigen. Unter anderem gehe ich zur Post, um dort Kopien zu machen und Briefmarken zu kaufen. Beim Eintreten in das Postamt Burghausen fällt mir sofort die besondere Atmosphäre auf, es wird erzählt und gelacht – herrlich entspannt!
Als ich in der Wartschlage stehe, bin ich zunächst genervt, denn ich will einfach nur schnell fertig werden. Für mich überraschend ist: je länger ich dastehe, desto besser gefällt es mir dort. Der Grund ist einfach: der freundliche Postmann hatte für jeden Kunden ein nettes Wort:
„Hmm, haben Sie die Briefe mit Tinte adressiert? Oh, das könnte verwischen, wenn es draußen so nass ist, wie heute. Na, wir passen schon auf. Beim nächsten Mal wissen Sie’s, ok?
(sagt er grinsend)
Und noch eine schöne Zeit bei uns in Bayern, hoffentlich gefällt’s Ihnen hier!“
(der Nächste)
„Ah, Panama – warst Du schon mal da? … Dann wird’s Zeit. Vielleicht 2019?“
(der Nächste)
„Servus, wie geht’s der Mama? …. Ja, das stimmt. Grüß‘ schön!“
(der Nächste)
„Was ist denn da drin, Ziegelsteine? Na, wir schaffen das – jetzt schicken wir‘s mal auf den Weg.“
Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, es hätte hier ein Kaffeekränzchen stattgefunden, im Gegenteil – die Mischung aus persönlicher Zuwendung und fachlicher Kompetenz war perfekt.
So wurde aus dem Postamt Burghausen ein Ort der Begegnung und plötzlich war’s gar nicht mehr so kalt 😉
Diese Erfahrung hat mich wieder daran erinnert, was im Service wirklich wichtig ist:
Ehrliches Interesse an anderen Menschen und das wie immer: persönlich + relevant.
Dank an unseren Service Hero Franz Kühstetter!